Am 18.06.2014 hatte das Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Familie (MASF) gemeinsam mit der ZAB zu einer partnerschaftlichen Abstimmung zur Weiterbildungsrichtlinie der ESF-Förderung in der neuen Förderperiode ab 2015 eingeladen. Frau Staeck und Frau Ryczewski nahmen daran teil.
Ziel der Veranstaltung war es, Entwicklungen und Trends im Bereich der beruflichen Weiterbildung zu ermitteln und daraus Argumente zur Aufnahme von Kriterien für spezielle Förderungen von Themen und Zielgruppen für die neue Förderperiode abzuleiten. Teilnehmende waren Vertreter der Wirtschaft, Bildungseinrichtungen und kommunale Träger.
Prof. Dr. Bernd Käpplinger, Institut für Erziehungswissenschaften der Humboldt-Universität Berlin, stellte in ausführlicher Form die Zielgruppen- und Themenentwicklungen der letzten Jahre im Kontext der Förderung durch ESF-Mittel (Personenförderung und betriebliche Förderung ab 500, -€) dar. Es wurde die Frage aufgeworfen, ob Weiterbildungsförderung nur die Förderung von einzelnen Bildungsmaßnahmen ist oder mehr beinhalten muss, z. B. Arbeitsplatzlernen, Beratung, Förderung von Beschäftigungsschwerpunkten.
In einem Forum mit Herrn Peter Effenberger von der ZAB wurde diskutiert, inwieweit Kompetenzen zur Fachkräftesicherung erschlossen werden können, wenn die Förderung auf Zielgruppen oder Themen begrenzt wird. In der Diskussion wurde die Frage nach den Formen von Begleitung der Weiterbildung gestellt und in welcher Weise diese erfolgen sollten bzw. ob sie ebenfalls mit in die Förderung einbezogen werden sollten.
Flankierend legte Herr Alfred Töpper, QBB - Qualitätsgesellschaft Bildung und Beratung mbH, Berlin, Gedanken zum Einfluss und zur Rolle eines eigenverantwortlichen Qualitätsmanagements von Weiterbildung anbietenden Einrichtungen auf die Weiterbildung einerseits und auf die Entwicklung einer Weiterbildungslandschaft im Land Brandenburg dar.
Für den Teilnehmer dieser Fachveranstaltung wurde ersichtlich, dass eine Förderung in der Weiterbildung nicht beliebig erfolgen kann. Der Umfang der zur Verfügung stehenden Mittel ist begrenzter als in der vorangegangenen Periode. Die für Brandenburg festgelegten Cluster werden im Rahmen der Strategie "Stark für die Zukunft - Kräfte bündeln!" über alle Politikfelder wirtschaftspolitisch unterstützt. Dazu müssen effiziente Möglichkeiten der Förderung geschaffen werden. Weiterbildung ist eine davon. Daraus ergeben sich Themen, die für diese Zielgruppen Förderschwerpunkte werden müssen, um die politisch gewollte und wirtschaftlich notwendige Entwicklung zu unterstützen. Arbeitskräfte sollen noch besser auf ihre Arbeitsaufgabe vorbereitet werden, insbesondere eine Anpassung an die Halbwertzeit von Wissen soll ermöglicht werden. Eine Vorbereitung der potenziellen Weiterbildungsteilnehmer sowie ggf. eine Form von Begleitung ist notwendig und sollte ebenfalls gefördert werden.
Die Diskussion ließ offen, ob eine Bevorzugung von Zielgruppen und Themen eine direkte Benachteiligung für kleinere, dem Cluster nicht zugehörige, aber wirtschaftlich trotzdem wichtige kleine Betriebe bedeutet. Die Frage, in welcher Weise gerade diese Unternehmen ihren spezifischen Weiterbildungsbedarf für ihre Arbeitskräfte gestalten können, konnte nicht abschließend beantwortet werden. Unklar blieb auch, welchen Stellenwert in Bezug auf die Zielgruppen die demografischen Entwicklungen im Land haben werden.
Dieser Fachtag war einmalig. Eine Veranstaltung bereits im Vorfeld der Festlegung der Weiterbildungsrichtlinie zur gemeinsamen Diskussion und zur gegenseitigen Abstimmung hatte es bisher noch nicht gegeben. In jedem Fall sind Förderabsichten und -grenzen transparenter für alle Teilnehmenden geworden.
Als Bildungseinrichtung können wir uns mit eigenen Angeboten auf den Trend einstellen und im Rahmen der Bildungsberatung aktuell Ratsuchende informieren.
Weitere Informationen zum Fachtag finden Sie <link http: www.lasa-brandenburg.de partnerschaftliche-abstimmung-wbrl.1900.0.html _blank external-link-new-window link in einem neuen fenster>hier.